An den Hauptnerv
Victoria Wolff beschrieb 1935 in ihrem Roman »Gast in der Heimat« die Frühzeit des Faschismus
Christiana PuschakJahrzehntelang war Victoria Wolffs 1935 im niederländischen Exilverlag Querido erschienener und in Deutschland umgehend verbotener Roman »Gast in der Heimat« der Vergessenheit anheimgefallen. Der Literaturwissenschaftlerin Anke Heimberg ist es zu verdanken, dass er nun im Aviva-Verlag eine Neuauflage erfährt. Die 1903 in Heilbronn als Tochter einer jüdischen Fabrikantenfamilie geborene und 1992 in Los Angeles verstorbene Wolff beschreibt darin die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland zwischen 1910 und 1934 am Beispiel zweier Familien in einer schwäbischen Kleinstadt, den protestantischen Dortenbachs und den jüdischen Martells. Natürlich ist das Buch autobiographisch.
Der Riss
Über die Protagonistin Claudia Dortenbach erfahren wir, dass sie »wohlbehütete Kinderjahre« verbracht habe: »Es war die Jugend, und sie war schön. Sie war erfüllt von Heimatliebe, Zutrauen und Leichtigkeit.« Der Riss kommt mit dem Weltkrieg. Claudia muss erkennen...
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