Die Pharaonen schlagen zurück
Berliner Universitäten fremdeln mit neuem Hochschulgesetz. Sie suchen nach kreativen Lösungen, es zu umgehen
Philipp BöttcherNirgendwo wird gerade so ausgiebig betrauert, dass die Zeit der Pharaoninnen und Pharaonen vorbei ist, wie an den Berliner Universitäten. So begründete die scheidende Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, Sabine Kunst, ihren Rücktritt im Gespräch mit der Berliner Zeitung vom 29. Oktober damit, aufgrund des neuen Hochschulgesetzes zu einem Umbau der liebgewonnenen Personalstruktur ihrer Institution gezwungen zu werden: »Wir verabschieden uns von einem fein ausbalancierten Modell, das sich am besten als relativ starke Pyramide beschreiben lässt.«
Die feine Balance dieses von Kunst so geschätzten – und dem gleichnamigen Schneeballsystem nicht unähnlichen – »Pyramidenmodells« stellt sich auf Bundesebene so dar, dass einer in den vergangenen Jahrzehnten deutlichen Expansion des Personals im wissenschaftlichen Mittelbau nur ein vergleichsweise geringer Zuwachs bei den hauptamtlichen Professoren gegenübersteht, wie der DGB-Hochschulreport 2020 detaillier...
Artikel-Länge: 5188 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.