Eine Billiglohninsel
Lohndumping in »Behindertenwerkstätten«. Beschäftigten mit Einschränkungen wird »Arbeitnehmerstatus« verweigert. Konzerne profitieren vom System
Oliver RastEs ist ein Heer prekär Beschäftigter: In rund 750 »Behindertenwerkstätten« an knapp 3.000 Standorten malochen mehr als 320.000 Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Für einen Billiglohn, durchschnittlich etwa ein Euro pro Arbeitsstunde. Tendenz sinkend. Erhielten Arbeitende in den Werkstätten 2018 ein monatliches Entgelt von zirka 229 Euro, waren es ein Jahr später nur noch 220 Euro und ein paar Cent. Das sind Ergebnisse eines Zwischenberichts, der jüngst seitens des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) vorgestellt wurde. Das BMAS hatte 2020 zwei Forschungsinstitute beauftragt, das Entgeltsystem in den Werkstätten samt »Reformbedarf« zu ermitteln. Der Abschlussbericht ist erst für Ende 2023 angekündigt.
Wie kommen die mickrigen Summen in die Lohntüte? Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) klärt auf: Die Einrichtungen zahlen einen Grundbetrag in Höhe eines Ausbildungsgeldes und einen »...
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