Der schönste Mensch
Dosenbier und schale Träume: Angela Lehners Roman »2001« über eine Jugend von der Restmüllhalde
Werner JungIrgendwo ganz weit hinten und zugleich ganz tief unten im Tal von Kärnten spielt der zweite Roman von Angela Lehner (Jg. 1987). Nachdem ihr preisgekrönter Debütroman »Vater unser« von 2019 bereits ein ganz ähnliches jugendliches Personal vorgestellt hatte, ist Julia, die Ich-Erzählerin in »2001« gerade einmal 15, klein und knubbelig (»Im Wachsen und Schlanksein habe ich seit dem Kindergarten versagt«) und träumt davon, eine berühmte Rapperin zu werden. Sie geht in die letzte Klasse einer Hauptschule, dorthin, wo der »Restmüll« versammelt ist, wie die Klasse sich selbst sieht. Um sie herum ihre »Crew«, etwa Melli, die Klassensprecherin, der Schwule Bene, Tarek, der Zugewanderte aus einer türkischen Familie, und Andreas, der sich im Verlauf der geschilderten neun Monate von Januar bis September zum strammen Neofaschisten und Haider-Anhänger entwickelt. Sie alle – Tschernobyl-Kinder, wie es einmal heißt – treiben eher lustlos und frustriert durch die Zeit, m...
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