Alleingelassen hinter Gittern
Fachleute stellen Knastsystem auf den Prüfstand. Debatte um Alternativen. Hamburger Senat setzt zur Suizidprävention auf Radios und TV-Geräte
Markus BernhardtIsolation, Einsamkeit sowie mangelnde Betreuungs- und Resozialisierungsangebote – die Situation in deutschen Justizvollzugsanstalten (JVA) spitzt sich immer weiter zu. Insgesamt 59.056 Gefangene und Verwahrte befanden sich laut dem Statistischen Bundesamt zum Stichtag der Erhebung am 30. Juni dieses Jahres in der Bundesrepublik in Haft. Vor allem wegen der Coronapandemie hat sich die Lage der Inhaftierten nachhaltig verschärft. So kam es im Rahmen der Pandemiebekämpfung verstärkt zu Einschränkungen von Besuchen und Kontakten. Mängel bezüglich der Gesundheitsversorgung in Haftanstalten und reduzierte Sozialarbeit trugen außerdem dazu bei, dass sich viele Gefangene im Stich gelassen fühlen.
Das führte vielerorts zu einem Anstieg der Suizide von Inhaftierten, mehr Aggression in den Haftanstalten und einem verstärkten Drogenkonsum hinter Gittern, der von den Verantwortlichen im Justizapparat nicht selten bestritten wird. Allein in Hamburger Justizanstalten kam...
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