Der Weg nach oben
Zwischen konformistischer Melancholie und politischem Engagement. Wie Arbeiterkinder Akademiker werden. Ein Gang durch die neuste autobiographische Literatur (Teil 1)
Hans Otto RößerGut sechs Jahre nach der westlichen Autosuggestion des »Sputnik-Schocks« Ende 1957 veröffentlichte Georg Picht 1964 das Buch »Die deutsche Bildungskatastrophe«, dessen Titel schon bald zum Vokabular der an Bildungspolitik Interessierten gehörte. Im selben Jahr hielt der damals 35jährige Soziologieprofessor Ralf Dahrendorf eine Rede über »Arbeiterkinder an deutschen Universitäten«. Sein Befund: Im Winter 1962/63 kamen sechs Prozent aller Studierenden aus Arbeiterfamilien, nur ein Prozent stammte aus Familien von »Ungelernten«, immerhin knapp 20 Prozent innerhalb der Gruppe der Arbeiterkinder. Sprach Picht von der Bildungskatastrophe, fasste Dahrendorf seine Befunde im Fazit eines »deutschen Modernisierungsrückstandes« zusammen.
Gut ein halbes Jahrhundert später beziffert die von Elke Middendorf und anderen erstellte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegebene 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur »wirtschaftlichen und so...
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