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Dem Lehrer ins Pult scheißen
Vor 60 Jahren wurde Heiner Müllers Komödie »Die Umsiedlerin« in Ostberlin uraufgeführt – und sogleich verboten. Eine Skandalgeschichte
Ronald WeberAls sich am 30. September 1961, eineinhalb Monate nach dem Bau der Mauer, der Vorhang der Studentenbühne der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst hob, warteten die 300 Zuschauer gespannt. Auf dem Programm der 2. Studententheaterwoche der DDR stand »Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande«, eine Komödie Heiner Müllers, der in der Vergangenheit gemeinsam mit seiner Frau Inge Müller mit den viel gelobten, aber auch kontrovers diskutierten Stücken »Der Lohndrücker« und »Die Korrektur« hervorgetreten war. Das neue Stück versprach politische Brisanz. Die verschiedenen, mit der politischen Kontrolle betrauten Vertreter des Ministeriums für Kultur, der Hochschule und der Freien Deutschen Jugend (FDJ), hatten die Komödie zwar durchgewunken, aber es blieben Zweifel. Müller hatte den Text seit den ersten Proben im März, als erst die Hälfte des Stücks vorlag, immer wieder umgeschrieben, und selbst bei der Generalprobe fehlte noch eine Szene. Der Zentralr...
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