Die inszenatorische Fassade
Die Ausstellung »Die Liste der ›Gottbegnadeten‹. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik« dokumentiert faschistische Kunstkarrieren
Matthias ReicheltDie Namen von Bildhauern, Malern und Vertretern anderer Kunstgattungen, die von Hitler und Goebbels geschätzt wurden oder sich für das Naziregime verdient gemacht hatten, wurden auf einer Liste als »gottbegnadet« festgehalten. Damit verbunden waren besondere Steuererleichterungen, Großaufträge, Auszeichnungen und das Attribut »unabkömmlich«, das die betreffenden Personen vom Dienst in der Wehrmacht befreite. Sie konnten ungestört in ihren Ateliers an der inszenatorischen Fassade des Regimes arbeiten.
Eine vom Kunsthistoriker und Musikwissenschaftler Wolfgang Brauneis für das Deutsche Historische Museum konzipierte Ausstellung widmet sich den »gottbegnadeten« Künstlern und zeigt an Beispielen, wie nahtlos sie nach dem Krieg in der BRD ihre Karrieren fortsetzen konnten. Für die Ausstellung wurden noch existierende Skulpturen und Fassadengemälde in den einzelnen Bundesländern neu erfasst und sind nun kartographisch detailliert abrufbar. Arno und Hans Breker, ...
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