Rotlicht: Wahlkampf
Marc PüschelEs klingelt, doch man hat niemand erwartet. Selbst kurz vor Wahlen ist es mittlerweile wahrscheinlicher, dass jemand mit Ihnen über Gott sprechen möchte als über Politik. Das gute alte Klinkenputzen im Haustürwahlkampf hat langsam ausgedient. Das liegt in der Logik der Sache. Wahlkampf, also das organisierte Werben von Parteien und Kandidaten um Stimmen in einer bürgerlich-demokratischen Abstimmung, hat die Tendenz zur Verflachung und Medialisierung. Herkömmliche Mittel wie Abtelefonieren, Infostände und persönliche Reden auf Marktplätzen werden abgelöst durch TV-Duelle, Werbespots und Medienkampagnen.
Der Intention nach sollen Wahlkämpfe die Menschen politisch informieren und mobilisieren. Der herrschenden Politikwissenschaft gelten sie daher als »Schlüsselphasen politischer Kommunikation«, welche die demokratische Legitimation der gewählten Repräsentanten erhöhen sollen. Doch träfe der Begriff Wahleinschläferung den eigentlichen Vorgang eher. Inmitten ei...
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