Eine Symphonie des Grauens
Alles ist Verwaltung: Timo Großpietschs Dokumentarfilm »Land« über die vollautomatisierte Agrarindustrie
Hannes KlugEs dauert ein paar Minuten, bevor im Film »Land« die ersten Menschen auftauchen. Man weiß nicht immer, was sie tun, so sehr ist ihre vollautomatisierte Umgebung ins Abstrakte verschwunden. Jemand geht langsam einen grün erleuchteten Gang entlang und schaut immer wieder durch schmale Fensterschlitze, als kontrollierte er dahinter etwas. Wenn der nächste Schnitt nicht trügt, rotieren hinter den Scheiben in Paletten einsortierte Eier, deren Herkunft unklar bleibt. Sie könnten von den Hühnern oder den Puten stammen, die wir später in riesigen Hallen sehen, durch die eine einzelne Person mit einem gelben Eimer in der Hand geht. Manche Menschen tragen Haarnetze oder Gummistiefel, wieder andere zersägen tote Schweine in zwei Hälften. Einmal klettert jemand zu Vogelgezwitscher auf einen Ansitz.
Tatsächlich kommen Menschen in diesem Film eher selten vor. Manchmal sitzen sie in Führerständen von Traktoren oder werfen Küken, die auf einem Förderband angefahren kommen...
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