Schatten überm Schreibtisch
Da ist man etwas fassungslos: Nora Bossongs »politische Texte«
Stefan GärtnerManchmal ruht die Wahrheit in einem Satz, und nachdem gemeldet worden war, dass die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock für ihr Wahlkampfbuch abgeschrieben und das mit dem Satz verteidigt hatte, niemand schreibe ganz allein, griff die Erfolgsautorin Nora Bossong (»Schutzzone«) zum Twitterofon: »Wer jahrelang zehn Stunden täglich allein am Schreibtisch sitzt, um Bücher zu schreiben, ist einfach etwas fassungslos bei Baerbocks Äußerungen.«
Es musste einfach heraus: Die einsame Schriftstellerin sitzt Tag für Tag am Schreibtisch, um die Welt mit epochemachendem Schrifttum zu beglücken, und dann kommt eine Politikerin und schreibt ihr Was-jetzt-geschehen-muss-Pflichtbuch unter Zuhilfenahme nicht ausgewiesener Quellen! Da ist eine dann zu Recht »etwas fassungslos«, was die Dummheit in der Dummheit war, denn entweder ist man fassungslos oder nicht, und könnte man nur ein bisschen fassungslos sein, warum dann die Beschwerde?
Aber Nora Bossong, Berlin, phantastische...
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