Journalismus unter der Scharia
Afghanistan: Taliban bekennen sich zu freier Presse – mehrere Medienschaffende erschossen
Jakob ReimannNach der De-facto-Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Mitte August sind die Islamisten bemüht, sich einen moderaten Anstrich zu geben. Auf einer Pressekonferenz Anfang vergangener Woche schwor Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid Racheakten ab, verkündete eine »Amnestie« über das gesamte Land und sicherte gewisse Frauenrechte zu. Zentral in dieser PR-Strategie ist auch ein vermeintliches Bekenntnis zur Pressefreiheit. So lange »islamische Werte berücksichtigt werden«, verkündete Mudschahid, sollten Medienhäuser »frei und unabhängig« sein. Und überraschend weiter: »Die Unparteilichkeit der Medien ist sehr wichtig. Sie können unsere Arbeit kritisieren, so dass wir uns verbessern können.«
Ein Taliban-Vertreter gab vergangene Woche der Journalistin Beheschta Arghand beim afghanischen Sender Tolo News ein Interview, es folgten weitere bei internationalen Häusern wie BBC und Sky News – ein Novum für die in der Vergangenheit äußerst medienscheuen Islamis...
Artikel-Länge: 3656 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.