Analoge Gesichtserkennung
Nach »Stuttgarter Krawallnacht«: Spezialbeamte der Polizei identifizieren Dutzende Verdächtige. Linke warnt vor Profildatenbanken
Kristian StemmlerDass sich die Polizei bei ihren Ermittlungen die besonderen Fähigkeiten von Tieren, etwa den ausgeprägten Geruchssinn von Hunden, zunutze macht, ist nicht neu. Bisher eher unbekannt ist der Einsatz von Menschen mit ganz besonderen und seltenen Sinnesbegabungen in der Polizeiarbeit. Erst seit wenigen Jahren arbeiten sogenannte Superrecognizer (von recognize, deutsch: erkennen) für deutsche Ermittlungsbehörden. Das sind Personen, die sich Gesichter besonders gut merken und wiedererkennen können.
Wie Spiegel am Mittwoch online berichtete, ist nach der »Stuttgarter Krawallnacht« im Sommer 2020 etwa jeder zweite der bislang rund 140 Tatverdächtigen von Superrecognizern der Polizei auf Videoaufnahmen wiedererkannt worden. Was auf den ersten Blick nur eine weitere Ermittlungsmethode ist, wird von Kritikern als weiterer Mosaikstein einer ausufernden Datensammelei der Behörden gesehen, die sich im Endeffekt meist gegen Linke richtet.
Erst seit 2009 wird die besonder...
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