»Besser als ein Krieg«
60. Jahrestag des Mauerbaus: Erinnerungen an Konfrontation und Friedenssicherung
Frank SchumannUnweit des Brandenburger Tores, in der Mauerstraße, befand sich in der DDR der FDJ-Verlag Junge Welt. Er unterhielt wie jeder sozialistische Betrieb einen Kampfgruppenzug. Dem gehörten zwischen 20 und 30 Genossen aus allen Redaktionen an. An den Wochenenden, also in ihrer Freizeit, hielten sie in den Wäldern rings um Berlin Übungen ab – für den Ernstfall, den es zu verhindern galt. Si vis pacem para bellum – wenn du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor. Nicht nur für den Frieden schreiben, sondern auch etwas dafür tun, davon waren die Mitglieder der Betriebskampfgruppe überzeugt. Manchmal ging es sogar nachts zum Manöver. Der Alarm wurde per Telefon ausgelöst. Die wenigen, die einen Anschluss hatten, besaßen eine »Alarmspinne«: Sie informierten zu Fuß oder per Trabant die anderen nach einem ausgeklügelten System.
Als ich in den frühen 80er Jahren hinzustieß, roch es stark nach Krieg. Wie 20 Jahre zuvor schon einmal. Unweit des Verlagssitzes h...
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