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Eine illustrierte und kommentierte Neuausgabe von Heinrich Manns Roman »Der Untertan« zeigt dessen überraschende Aktualität
Jan DeckerHeinrich Manns Roman »Der Untertan«, zuerst 1918 im Kurt-Wolff-Verlag erschienen, kann in diesem schwierigen Jahr 2021 ganz neu gelesen werden. In der Coronakrise wird Bürgern ihr Dasein als Untertanen neu bewusst, werden doch per Gesetz Ausgangssperren und weitere Freiheiteinschränkungen angeordnet. Gut möglich, dass sich der Reclam-Verlag deshalb zu einer Neuausgabe ausgerechnet dieses Klassikers von Heinrich Mann entschloss, die als zusätzlichen Kaufanreiz zahlreiche locker dem Handlungsverlauf folgende Illustrationen des Comiczeichners Arne Jysch enthält. Aber natürlich, vordergründiger Anlass für die Veröffentlichung war der 150. Geburtstag von Heinrich Mann am 27. März.
Zu weit sollte der Tropus vom Deutschen als Untertan allerdings auch nicht gefasst werden. Dazu ist die Wendung in dem Roman allzu konkret gestaltet. Darin geht es um das, was man heute Selbstoptimierung nennen würde. Exemplarisch dafür ist der Lebensweg seines Protagonisten Diederich...
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