Einfach laufen lassen
Alptraum in Beton: Douglas Spencer entlarvt die Architektur des Spätfordismus
Martin KüpperMetaphern haben ihre Schicksale. Als die Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari das Rhizom, ein spezifisches Sprossachsensystem, aus der Botanik in ihre Philosophie übernahmen, war ihnen nicht bewusst, wofür die Metapher noch herhalten würde. Mittlerweile steht sie u. a. für eine Kampftechnik, das Rhizommanöver. Hierbei sollen Kampfgruppen auf engbebautem Gebiet auf unerwartete Weise durch die gegebene Architektur brechen. Treppen, Fenster und Türen sind zu vermeiden. Das Gebäude soll als flüssiges Medium begriffen werden.
Auch dachten die beiden sicher nicht an eine Strömung, die der britische Architekturtheoretiker Douglas Spencer in seinem jüngsten Essayband zum Ausgangspunkt seiner Kritik der zeitgenössischen Architektur macht. Dieser am Poststrukturalismus orientierten Avantgarde zufolge soll der Raum neu konzipiert werden: flexibel, ruhelos und fließend. Hierarchien und Grenzen sollen eingerissen werden. Diese Prinzipien sieht Spencer z. B. i...
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