Fehlende Lobby
Unabhängige Kommission gegen Antiziganismus stellt Bericht vor. Abschiebestopp von Roma gefordert
Annuschka EckhardtDie KZ-Aufseher seien verwundert gewesen, wenn Menschen in Wehrmachtsuniformen nach Auschwitz deportiert wurden, weil sie aus Sicht der Nazis »zu einem Viertel« oder »zur Hälfte« Roma oder Sinti waren. Das berichtete am Dienstag Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Berichts der »Unabhängigen Kommission Antiziganismus« in Berlin. Antiziganismus ist eine spezifische Form von Rassismus gegen Menschen mit selbst- oder fremdzugeschriebenem Roma-Hintergrund. Rose, der den Bericht gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vorstellte, wollte mit seiner Aussage wohl vermitteln, wie »integriert« Roma und Sinti hierzulande waren, bevor die Nazis an die Macht kamen und sie systematisch ermordeten. »Was wir bis heute nicht erreicht haben, ist eine Akzeptanz in der Gesellschaft«, bedauerte Rose.
Auch 76 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind Sinti und Roma noch nicht als kollek...
Artikel-Länge: 4134 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.