Der große Bluff
Je besser die deutsche Wirtschaft auf dem Weltmarkt abschneidet, um so mehr schwächelt sie insgesamt
Jürgen ElsässerDie Bundesbank diagnostiziert in ihrem jüngsten Monatsbericht eine beeindruckende Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Seit 1995 habe der bundesdeutsche Export seinen Anteil am Weltmarkt »kräftig« ausgeweitet – allein zwischen 1998 und 2002 um einen ganzen Punkt auf mittlerweile 10,5 Prozent. Bereits in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, daß die Deutschen sich den Titel eines Exportweltmeisters zurückerobert hatten. Die bundesdeutschen Ausfuhren lagen demnach im Monat August mit einem Wert von 62 Milliarden mehr als sieben Prozent über denen der USA (vgl. jW, 15. 10. 2003).
In merkwürdigem Kontrast zu diesen Siegesmeldungen stehen die katastrophalen Zahlen der wirtschaftlichen Gesamtbilanz. Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und aktuelles Haushaltsdefizit sind auf einem Rekordniveau, das Wirtschaftswachstum liegt nur knapp über Null. Innerhalb der Europäischen Union hat die deutsche Wirtschaft die Rote Laterne.
...
Artikel-Länge: 5060 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.