»Das Völkerrecht wird täglich untergraben«
Seenothelfer am Limit: Vorletztes Rettungsschiff »Sea Eye 4«in Palermo an die Kette gelegt. Ein Gespräch mit Gorden Isler
Kristian StemmlerIm zentralen Mittelmeer sind nach aktuellen Zahlen seit Jahresanfang mindestens 675 Geflüchtete ertrunken. Zugleich haben italienische Behörden jetzt schon fünf Rettungsschiffe an die Kette gelegt, zuletzt Ihre »Sea-Eye 4« in Palermo. Wie lief das ab?
Nachdem die »Sea-Eye 4« in den Hafen von Palermo eingelaufen war, wurde das Schiff am 4. Juni einer umfassenden Hafenstaatkontrolle unterzogen. Insgesamt haben sich zwei Inspekteure rund zwölf Stunden mit unserem neuen Rettungsschiff befasst. Dabei haben sich die Herren weniger für die Technik oder die Maschine, sondern vielmehr für die Papiere des Schiffes interessiert. Während die Crewmitglieder der »Sea-Eye 4« im Rathaus von Palermo durch den Bürgermeister Leoluca Orlando zu Ehrenbürgern ernannt wurden, legten die beiden Inspekteure das Schiff gegen 22 Uhr bis auf weiteres an die Kette.
Die Begründung für die Festsetzung war, dass sich zu viele Gerettete an Bord befanden. Ist das richtig?
Es gab insgesamt 23...
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