Die Gerüche eines Lakens
Erasmus Schöfer erweist sich in seinem jüngsten lyrischen Band als Erotiker
Gisela SonnenburgWas ist am wichtigsten, wenn man zurückschaut? Ja: die Liebe. Erasmus Schöfer, als Romancier ein meisterlicher Chronist der 68er-Generation, hält anlässlich seines 90. Geburtstags am 4. Juni mit viel Understatement seine in jeder Hinsicht glutrote Fahne hoch: in einem Buch voller Poesie. Die Titel seiner Gedichte sind zwar oft schlicht: »Lautlos«, »Der Aufgang«, »Sonnenblume«. Doch diese Liebeslyrik hat es in sich. Pure Sinnlichkeit, liebendes Empfinden, auch konkrete Details aus dem Alltag sowie eine mal scheinbar einfache, mal opulent metaphorische Sprache ergänzen sich zu einer Ode ans Leben. Und an die Liebe, durchaus auch im Sinne von wilden Liebschaften. »Sisyfos Lust. Lauter ewige Lieben« heißt der neue Band, der bei Dittrich erscheint, und mit der eigenartigen Schreibweise des antiken Helden, der seinen Felsbrocken den Berg hochrollen muss, um ihn dann immer wieder abwärts kullern zu sehen, hat es bei Schöfer eine besondere Bewandtnis.
»Die Kinder ...
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