Spion von Allahs Gnaden
Die Mühlen der Justiz: Ein Exiliraner vor Gericht
Harald MühleIradj S. ist ein mittelgroßer, hagerer, freundlicher, fast schon devoter alter Herr. Iradj S. ist ein iranischer Spion. So sah es jedenfalls der 2. Strafsenat des Berliner Kammergerichtes, der ihn Ende September wegen Spionage zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilte. Der 65jährige Iraner lebt seit 1975 in der Bundesrepublik und ist mittlerweile deutscher Staatsbürger. Von 1975 bis Februar 1979 arbeitete er am iranischen Konsulat in Hamburg als Vizekonsul und Mitarbeiter für Sicherheit. 1979 wurde das Schah-Regime durch die Mullah-Revolution beseitigt. Iradj S. setzte sich, nunmehr seines Postens enthoben, für eineinhalb Jahre nach Chicago zu seiner Schwester ab. Als er seine Ersparnisse aufgebraucht hatte, kehrte er in die BRD zurück. Seinen Lebensunterhalt bestritt er von da an mit verschiedenen Jobs, u.a. in der Poststelle einer Dresdner-Bank-Filiale oder als Geschäftsführer eines Restaurants. Bis 1979 spionierte er für den ira...
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