Umgekehrte Reihenfolge
Wild und eigensinnig: Thomas Kunsts Roman »Zandschower Klinken«
Thomas SchaeferMan darf sich seine Lieblingshelden aussuchen, die Romanhandlung nach eigenem Gutdünken vorantreiben, und es gibt sogar »Raum zum Einkleben Ihres vollschlanken Lieblings-Pin-ups«: Der »Lexikonroman« des Österreichers Andreas Okopenko (1930–2010) war eine wilde, lustige Sache. Er erschien 1970, in einer Zeit, als sowohl das avantgardistische Schreiben – Konkrete Poesie u. a. – passé war, als auch das »Ende der Erzählens« anstand. Experimentiert wird nach wie vor nicht mehr, erzählt hingegen ungebrochen. Diese formelle Mutlosigkeit ist nichts, was einem wie Thomas Kunst gefallen könnte, vom Konventionellen hat sich der 1965 in Stralsund geborene, in Leipzig lebende Autor mit seinen in kleineren Verlagen publizierten Prosatexten und Gedichten schon immer abgegrenzt. Seit er 2017 mit dem Gedichtband »Kolonien und Manschettenknöpfe« Suhrkamp-Autor wurde, erreicht er mit seiner Eigenart auch ein größeres Publikum. Kein Wunder, dass die Okopenko-Lektüre mehrfach...
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