Ziemlich konstruiert
»Neue Erkenntnisse«: Tschechien wirft Russland Agententätigkeit vor. Prag und Moskau weisen Diplomaten aus
Reinhard LauterbachJahrzehntelang hielt sich Tschechien gegenüber Russland an die Devise des Gastwirts Palivec im »Braven Soldaten Schwejk«: »Ich bin Gewerbetreibender. Wenn jemand kommt und sich ein Bier bestellt, schenk ich’s ihm ein.« Russische Investoren kauften sich in die nordböhmischen Kurorte ein, im Gegenzug machten tschechische Unternehmen gute Geschäfte in Russland.
Jetzt hat der Wind gedreht. Am Wochenende wies Tschechien 18 russische Diplomaten aus, Moskau revanchierte sich mit dem Rauswurf von 16 Diplomaten und vier weiteren Mitarbeitern der tschechischen Botschaft in Moskau – die damit weitgehend lahmgelegt ist. Wiederum als Antwort schloss Prag am Montag abend den russischen AKW-Bauer Rosatom von der Ausschreibung für die Errichtung eines AKW-Blocks im mährischen Dukovany aus.
Der Anlass sind angebliche Erkenntnisse des tschechischen Geheimdienstes. Demnach sollen zwei russische Agenten für eine Explosion in einem ehemaligen – aber offenbar niemals geräumten –...
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