»Die Dunkelziffer wird sehr hoch sein«
Beim Tod von Gefangenen kann häufig nicht festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Suizide handelt. Ein Gespräch mit Bafta Sarbo
Kristian StemmlerDas Bündnis »Death in Custody« hat sich im Juni 2019 zusammengefunden. Was war die Motivation, sich des Themas anzunehmen, welche Ziele hat das Bündnis?
Ein Anlass war der Tod von William Tonou-Mbobda, ein schwarzer Mann, der sich in der psychiatrischen Abteilung des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg befand. Es kam zu einem Einsatz des Sicherheitspersonals, dessen brutales Vorgehen ihn sein Leben kostete. Es gab zwar in der Vergangenheit bereits einige Kampagnen zu rassistischer Polizeigewalt, diesmal sollte der Blick aber auf staatlichen Gewahrsam geweitet werden. Wir haben dabei einen weiteren Begriff von Gewahrsam, der Gefängnisse und polizeilichen Zugriff umfasst. Wir wollten neben Gewalt durch die Polizei, auch Tode in Gewahrsam wie Suizide mit aufnehmen, da in Gefängnissen nie sicher festgestellt werden kann, ob es sich tatsächlich um Suizide handelt, wie etwa der Fall von Oury Jalloh beweist.
Die Recherchegruppe des Bündnisses hat 181 Todesf...
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