»Im Namen des Feminismus in der Sonne von Dubai räkeln«
Gespräch mit Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt. Über Influencer, deren Anreizmechanismen und die Entpolitisierung des Politischen.
Maximilian SchäfferWird man nach einem Jahr der Beschäftigung mit der modernen Internetkultur zynisch?
Nymoen: Sicherlich sind wir im vergangenen Jahr um einiges dümmer geworden. Es war eine grässliche Zeit. Wir sahen auf Youtube Menschen dabei zu, wie sie sich in Badewannen voller Nutella räkeln. Wir sahen Kinderinfluencer, die aus Wohnzimmer und Küche der Eltern eine McDonalds-Filiale machen. Wir sahen unzählige junge Frauen, die Schönheitsoperationen und Schlankheitswahn propagierten, die Sportpillen mit Namen wie »Booty pump« (deutsch: Popumpe) anpriesen und sich im Namen des Feminismus in der Sonne von Dubai räkelten. Sehr viele schlimme Dinge, die einen durchaus abstumpfen und zynisch werden lassen.
Tatsächlich ist diese Bilder- und Videowelt omnipräsent für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie gestaltet sich im Alltag noch viel einnehmender als einst das Fernsehen.
Schmitt: Bei den Plattformen im Internet existieren Anreizmechanismen, die den User dazu anhalten, immer ...
Artikel-Länge: 17796 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.