Falsche Anschuldigungen
Identitätspapiere: Zwischen fehlenden Dokumenten und geringer Schutzbedürftigkeit von Asylsuchenden gibt es keinen Zusammenhang
Ulla JelpkeMedienberichten vom Dienstag zufolge kam gut die Hälfte der erwachsenen Asylsuchenden 2020 ohne Identitätspapiere nach Deutschland. Die Zahlen gehen auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag zurück. Deren innenpolitische Sprecherin Linda Teuteberg nimmt die Zahl zum Anlass, an der Begründetheit der Asylanträge zu zweifeln. Die große Zahl an Asylantragstellern ohne Papiere stelle die Behörden vor große Herausforderungen. Denn unklare Identitäten würden eine angemessene Entscheidung im Asylverfahren erheblich erschweren. Eigentlich sei das Asylverfahren für Menschen gedacht, die »Schutz vor politischer Verfolgung benötigen«.
Die FDP-Politikerin ist nicht die erste, die einen Zusammenhang zwischen Passlosigkeit und fehlenden Verfolgungsgründen konstruiert. Auch der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, hatte bereits unterstellt, dass Asylsuchende ohne Pässe meist nicht schutzbedürftig seien. Bevor Seehofer i...
Artikel-Länge: 4680 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.