Oben und unten
Helmut HögeFrüher wurde jede dritte staatstragende Flachpfeife im Westen als »Querdenker« bezeichnet – Richard von Weizsäcker, Franz Alt, Iring Fetscher, Peter Sloterdijk und viele andere. Das war ein Ehrentitel des seichten bürgerlichen Feuilletons, der all jenen Denkern zugeteilt wurde, die ihnen geeignet schienen, den Radikalen etwas entgegenzusetzen, ohne konservativ oder reaktionär zu argumentieren.
Mal abgesehen davon, dass Sloterdijk inzwischen eher zu den Rechten zählt, ist »Querdenker« heute der Name einer ganzen Bewegung. »Die Stuttgarter Initiative ›Querdenken 711‹ mobilisiert in ganz Deutschland für den Protest«, meldete der Tagesspiegel Ende August und zitierte Berlins Innensenator Andreas Geisel: »Wir beobachten die Mobilisierung im rechtsextremistischen Spektrum sehr genau.« Das Ziel sei gefährlich: »Hier werden die Coronaproteste bewusst unterwandert, um rechtsextremes Gedankengut anschlussfähig zu machen.« Die »Querdenker« sind also gedankliche Unter...
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