Kontrollieren und vertreiben
Hamburg: Polizei setzt trotz Gerichtsurteil sogenanntes Racial Profiling fort
Martin DolzerSogenanntes Racial Profiling ist im Hamburger Stadtteil St. Pauli insbesondere in der Gegend der Hafenstrasse seit Jahren ein Problem. Erst im November 2020 hatte Barakat H., ein aus Togo stammender junger Mann vor dem Verwaltungsgericht Hamburg recht bekommen. Er war in den Jahren zuvor auf dem Nachhauseweg unzählige Male kontrolliert worden. Zwei Kontrollen, gegen die er symbolisch Anzeige erstattete, wurden von den Richtern als verfassungswidriges Racial Profiling angesehen.
Eigentlich sollte die Polizei auf Grundlage der Entscheidung des Verwaltungsgerichts seither nicht mehr anlasslos Personalien prüfen. Anwohner der Hafenstraße beschreiben jedoch, dass seit gut zwei Monaten die Kontrollen ganz im Gegenteil extrem zugenommen haben. Täglich würden nichtweiße Menschen von Polizeiaufgeboten in Uniform und in Zivil kontrolliert, oftmals regelrecht gejagt. Zweimal im vergangenen Monat sei zudem der Garten eines Hausprojekts mit Drogenhunden durchwühlt wor...
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