Ein letztes Aufbäumen
Bewusste Provokation: Der Pianist Tobias Koch trotzt mit seiner Schubert-Interpretation dem Mainstream
Stefan SiegertFranz Schubert war zu Lebzeiten, wenn überhaupt, durch seine Lieder bekannt. Dass er ganze Sinfonien schrieb, Kammermusik und 22 Klaviersonaten, war fast nur seinem großen Freundeskreis bekannt. Eine Unzahl Skizzen, Entwürfe, Fragmente verrät, wie wichtig ihm das Soloklavier war und wieviel Mühe er sich damit gab.
Die von Mai bis September 1828 im unmittelbaren Schatten des nahenden Endes entstandenen drei Sonaten c-Moll, A-Dur und B-Dur liegen in zahllosen Einspielungen vor. Ihre Interpreten werden in unterschiedlichem Maße der Tragik eines sich noch einmal mächtig aufbäumenden Lebenswillens, einer, obschon in ihrer Entwicklung unabgeschlossenen, großen Meisterschaft gerecht. Sie bewegen sich dabei weitgehend in einer im Lauf der Zeit entstandenen Schubert-Konvention aus technischer Unbeschwertheit, einem mit dem Risiko der Glätte behafteten Gleichmaß der Fortbewegung und einer in aller Traurigkeit und Tiefe stabilen Selbstverständlichkeit des Ablaufs. In...
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