Tier im Kleiderschrank
Mode und Verzweiflung: Von toten Vögeln zum Plastikpelz
Harald JustinEs ist Winter. Wie jedes Jahr. Die Winterklamotten wurden längst aus dem Schrank geholt und entstaubt. Zum Beispiel die nyloneske Steppjacke für die moderne Frau, die noch aus der grauen Vorzeit des vorigen Jahres stammt und ausnahmslos jede Trägerin aussehen lässt, als wäre sie in einer Netzgarnitur für Würste gefangen. Am Kapuzenrand befindet sich ein sinnbefreiter, weil wegen Gesichtsferne nicht wärmender Pelzbesatz, der der Trägerin die Aura eines Inuitjägers verleiht, der im Eismeer auf Robbenjagd geht. Dabei geht es der Großstadtjägerin vornehmlich um Schnäppchen beim Shopping, und auf der Jagd von einem beheizten Kaufhaus zum nächsten öffnet sie den Mantel und schwitzt unter einer Mütze, von der ein pelzbesetzter Bommel lustig mit sich wedeln lässt.
War gerade von Modezugaben aus Pelz die Rede? Tierschützer protestierten im Namen des Tierwohls, und mittlerweile wissen alle konsumbewussten Menschen, wie man mit der Feuerzeugprobe Natur- von Kunstpelz...
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