Aufsicht unter Kontrolle
Fall Wirecard: Bafin abhängig von privaten Unternehmensberatern. Beamte spekulierten mit Aktien, als gegen Finanzkonzern bereits ermittelt wurde
Simon ZeiseEines hat der Wirecard-Skandal gezeigt: Deutsche Behörden sind bei Betrugsfällen mittendrin statt nur dabei. Wer Licht in die dunklen Machenschaften bringen will, wird vom Staat verfolgt. Am Montag erhielt Dan McCrum, der den Fall in der Financial Times ins Rollen gebracht hatte, für seine Leistungen den deutschen Reporterpreis. Die Laudatio hielt ausgerechnet Finanzminister Olaf Scholz (SPD), dem schwere Versäumnisse zur Last gelegt werden. Die seinem Ministerium unterstellte Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte sich schützend wie eine Wand vor Wirecard gestellt. Die Behörde verhängte ein Leerverkaufverbot und ermittelte gegen McCrum und Investoren wegen »Marktmanipulation«. Die Gangster in Nadelstreifen hingegen kamen lange ungeschoren davon. »Ich bin froh, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat und sich jetzt auf die Täter konzentriert«, sagte Scholz am Montag – hätte ihm ja mal früher einfallen können.
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