Wie unter dem Mikroskop
Beteiligung von Wissenschaftlern an Naziverbrechen: Eine Ausstellung in der Berliner Topographie des Terrors
Sabine LuekenAls Frania Eisenbach Haverland im Sommer 2002 einen Anruf aus Wien und später auch Fotos erhielt, erlitt sie einen Schock. »Ich sah mein eigenes Bild, die Bilder meiner Brüder und Eltern, aber ich habe keine Erinnerung, wie und unter welchen Umständen diese Fotos entstanden.«
»Diese Fotos« stammen aus einer vergilbten Pappschachtel mit der Aufschrift »Tarnow Juden 1942«, die Margit Berner, Mitarbeiterin des Wiener Nationalhistorischen Museums, zufällig in der dortigen Sammlung fand. Fast 25 Jahre arbeitete Berner daran, die Identität der Menschen auf diesen Fotos aufzuklären und nach deren Angehörigen zu forschen. Die meisten von ihnen waren bald darauf ermordet worden, und es gab keine Spuren mehr. Die 1926 geborene Frania Eisenbach gehört zu den wenigen Überlebenden.
Die Nachforschungen bilden den Ausgangspunkt der – übrigens nicht von Schließung betroffenen – Ausstellung »Der Kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów« in der...
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