Und kann dem nicht entgehen
Die Haltung findet sich bei Brecht und Hacks: Michael Mädes Gedichtband »100«
Arnold SchölzelMichael Mäde wurde 1962 in der DDR geboren. In seinem Band »100«, der übrigens belegt, dass es noch gute Buchkunst gibt, berichtet zumeist ein Ich-Erzähler auf unsentimentale und deswegen ergreifende Weise von eigenen bitteren Erfahrungen in Zeiten des Sozialismus und von denen nach dem Ende des ostdeutschen Staates. Die ersteren haben sich emotional tief eingegraben und verweisen zum Teil auf die späteren. Die lesen sich oft, als seien sie von einem Emigranten geschrieben – aus geistiger Distanz zum Unheilvollen, unversöhnlich, oft sarkastisch. Die wenigen Gedichte über Liebe und eigenes Leid wirken wie eine Zuflucht. In der politisch inspirierten Poesie der vergangenen Jahrzehnte gibt es Vergleichbares nur bei Peter Hacks. An ihn reicht manches hier Veröffentlichte heran.
Bittere Erfahrungen in der DDR? Das beginnt im ersten Gedicht: »Schwester, heut’ habe ich deinen Geburtstag vergessen.« Es zerreißt das erzählende Ich immer noch, wie die Schwester 1973...
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