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Die pickende Reservearmee
Kontrolle und Rotation: Amazon überwacht permanent seine Belegschaft und tauscht Beschäftigte aus
Sebastian FriedrichDer Onlineriese Amazon präsentiert sich gerne als freundliches und faires Unternehmen. Inmitten der ersten Welle der Coronapandemie lobte der Chef von Amazon Deutschland, Ralf Kleber, in einem Imagevideo überschwenglich seine Angestellten. Die Arbeit, die diese gerade leisteten, sei wichtiger denn je. Die Picker, Packerinnen und Lieferanten seien, so Kleber, »Amazon-Heldinnen und -Helden«.
Wie eine Heldin fühlt sich Lisa Reisner* allerdings nicht behandelt. Sie arbeitet seit mehreren Jahren im niedersächsischen Winsen an der Luhe in einem der modernsten Amazon-Versandlager in Europa. Der Arbeitsdruck sei enorm, sagt sie. Je nach Abteilung muss sie in der Stunde mehrere hundert Waren einlagern oder picken. Schafft sie die vorgegebene Rate nicht, stehe schnell ein »Area Manager«, eine Art Vorarbeiter, neben ihr. »Wir werden behandelt wie Roboter, die nicht richtig funktionieren«, erzählt Reisner.
Mitte Oktober hatte in der ARD-Sendung »Panorama« erstmals in D...
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