Dauerhaft unterversorgt
Mediziner warnen vor Überlastung der Intensivstationen – Notstand herrschte bereits lange vor der Pandemie
Susan BonathDie Coronapandemie lenkt den Fokus auf jenen Teil der kapitalistischen Mangelverwaltung des »Sozialstaats«, der nicht nur die Ärmsten betrifft. Dem Gesundheitssystem, seit vielen Jahren an Privatiers ausverkauft, teils auf profitabel getrimmt und teils kaputtgespart, drohe die Überlastung. Davor warnte ein Sprecher der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gegenüber Welt am Sonntag. Demnach könnten viele Intensivbetten, die Kliniken als verfügbar gemeldet haben, in Wahrheit nicht genutzt werden. Der Grund ist seit langem bekannt und führte bereits in den vergangenen Jahren zu dramatischen Engpässen: Es mangelt zwar dank einer 530-Millionen-Finanzspritze vom Bund im Frühjahr nicht an der technischen Ausstattung, aber an ausgebildetem Fachpersonal.
»Wir wiegen uns bei der Zahl der freien Intensivbetten in falscher Sicherheit«, mahnte DIVI-Sprecher Christian Karagiannidis gegenüber dem Blatt. Die im Register aufgefüh...
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