Es liegt nicht an dir, es liegt an mir
Wider den Kleinbürgerterror in der Literaturkritik: Dietmar Daths »Schreiblehre«
Stefan GärtnerWer liest, entwickelt Vorlieben, wer weiterliest, entwickelt Geschmack. Hilfreich sind Vorbilder, von denen man lernen kann, dass nicht alles, was der Kanon für Kunst hält, auch welche ist; und so traut man sich irgendwann, bei Philipp Roth zu gähnen, und gefällt sich darin, Michail Bulgakows »Der Meister und Margarita« für überdreht und sowjetisch zu halten. Dass eines der Vorbilder mit Philipp Roth genausowenig anfangen kann, ist dann eine willkommene Bestätigung; dass ein anderer geschätzter Kollege einen zusammenfaltet, weil man Bulgakow nicht begriffen habe, ein brauchbarer Dämpfer.
Dietmar Daths Buch »Stehsatz. Eine Schreiblehre«, die erweiterte Verschriftlichung einer Göttinger Poetikvorlesung, ist keine Schreibschule, auch wenn man erfährt, nach welchen Regeln – und es sind wirklich Regeln – der so ungeheuer produktive Dath verfährt. Aus »Kategorientheorie, Informationstheorie, Inferentialismus«...
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