Durch die zerstörte Stadt
Sympathie und metallische Kälte: Eine Berliner Ausstellung zeigt kaum bekannte Nachkriegsfotos von Robert Capa
Sabine LuekenDas Eingangsfoto der Ausstellung im Berliner Centrum Judaicum zeigt Robert Capa im Kreis von Rotarmisten, die sich vor der Siegessäule zu einem Gruppenfoto in Positur gestellt haben, seine Arme liegen auf Schultern der Befreier. Auf einem zweiten Bild sitzt er entspannt im Tanzcafé »Femina«, wo sowjetische und westalliierte Soldaten mit deutschen »Fräuleins« rauchen, trinken und anbandeln – dieses gemeinsame Feiern war wenige Monate später nicht mehr möglich. Ein drittes Foto zeigt Capa beim ersten jüdischen Neujahrsfest nach dem Krieg am 9. September 1945 in der Synagoge am heutigen Fraenkelufer. So bekommt man eine ziemlich klare Vorstellung von dem Mann, der das Berliner Straßengeschehen von damals in mehr als 600 Bildern festhielt, die bisher kaum bekannt waren. Eine Auswahl davon ist jetzt in der Ausstellung »Berlin Sommer 1945« zu sehen.
Aus dem Krieg nach Paris zurückgekehrt, hatte Capa in jenem Sommer zunächst kaum noch etwas zu tun. Berühmt gewor...
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