»Not kennt keinen Ruhestand«
Immer mehr arme Rentner gehen weiterhin arbeiten. Bundesregierung verteilt derweil Beruhigungspillen. Ein Gespräch mit Reiner Heyse
Ralf WurzbacherDer Anteil der Rentner, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterhin einer Erwerbsarbeit nachgehen, steigt ungebremst an. Nach neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit traf dies im Jahr 2019 auf 1,29 Millionen Menschen zu – rund 400.000 oder 45 Prozent mehr als 2010. Was sagen Ihnen diese Zahlen?
Sie sind nicht überraschend, weil sie ziemlich genau der Zunahme von 39 Prozent bei den Grundsicherungsempfängern im Alter beziehungsweise bei Erwerbsminderung entsprechen. Auch die Zahl jener, die im Alter unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, ist in diesem Zeitraum um fast 30 Prozent gestiegen. Mittlerweile lebt in den Rentnerhaushalten jede fünfte Person unterhalb dieser Grenze. Die Armut zwingt zu weiterer Lohnarbeit. Not kennt keinen Ruhestand.
Laut Bundesregierung sei das Phänomen kein Indiz für Altersarmut. Den Leuten ginge es mehrheitlich um immaterielle Werte, um soziale Kontakte und Spaß an der Arbeit, heißt es.
Ich habe mir die Studie, auf d...
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