Tag X steht bevor
Berliner Senat macht Kiez zum Krisengebiet: Am 9. Oktober soll die »Liebig 34« in Friedrichshain mit riesigem Polizeiaufgebot geräumt werden
Michael MerzEs ist Freitag nachmittag, eine Woche vor der angekündigten Räumung der Liebigstraße 34 in Berlin-Friedrichshain. Einer, der das bunte Haus offenbar noch nie gesehen hat, steht nun gegenüber. Sein Blick sensationslüstern, auf seiner Jacke ist ein Mercedesstern eingestickt. Dann geht er über die Straße, ruft einer auf der anderen Seite wartenden Bekannten triumphierend zu: »Strom abstellen, Gas rein, in zehn Minuten sind die draußen.«
Die rechten Trolle, ihren Hass leben sie nicht mehr nur im Netz aus. Angefeuert werden sie üblicherweise von Boulevardmedien, lokalen Berliner Hardlinern wie Tom Schreiber (SPD, twittert Sätze wie »Widerstand ist zwecklos«), aber auch von öffentlich-rechtlichen Medien wie dem RBB, der seit Monaten vor allem mit dem Magazin »Kontraste« eine regelrechte Hetzkampagne gegen linke Strukturen fährt. Und der Senat? Nach vollmundigen Absichtsbekundungen im Frühjahr, dem Immobilienhai Gijora Padovicz das Gebäude abzukaufen, um den Bew...
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