Die Marktbereiniger
Leerverkäufer decken Bilanzfälschungen auf. Dabei profitieren sie von Wetten auf sinkende Unternehmenswerte
Simon ZeiseDer Fall Wirecard wird bereits mit den größten Schurkenstücken der Wirtschaftsgeschichte verglichen. Der Zahlungsdienstleister aus Aschheim bei München musste Ende Juli einräumen, dass 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz nie vorhanden waren. Zum Krimi wurde der Fall aber erst dadurch, dass sich Privatdetektive, Wirecard-Manager, Banker und Hedgefondsmanager sowie die deutsche Bundesanstalt für Finanzaufsicht schützend vor den Star im Dax stellten – und aggressiv gegen Journalisten und Informanten vorgingen.
Fraser Perring veröffentlichte bereits im Februar 2016 einen 100seitigen Bericht über Bilanzfälschungen von Wirecard. Perring ist Leerverkäufer (englisch Shortseller). Er scannt Unternehmensbilanzen nach Ungereimtheiten, leiht sich bei Banken Aktien der Unternehmen, um auf sinkende Aktienkurse zu setzen. Im Anschluss werden die Bilanzfälschungen veröffentlicht, die Aktien weiterverkauft, und die Kursdifferenz eingestrichen. Leerverkäufer arbeiten klande...
Artikel-Länge: 4442 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.