Eine Art Stockholm-Syndrom
Vorabdruck: Arbeit im agilen Kapitalismus: Alle kämpfen darum, dazugehören zu dürfen innerhalb einer Maschinerie, die sie gleichzeitig quält und gefangenhält
Timo DaumIn diesen Tagen erscheint im Hamburger Verlag Edition Nautilus von Timo Daum der Band »Agiler Kapitalismus. Das Leben als Projekt«. Wir veröffentlichen daraus, redaktionell gekürzt, mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag das Kapitel »Wo ist bloß der Chef geblieben?«
Das schöne Wort Management leitet sich direkt vom französischen Manège ab, das im Deutschen als Manege geläufig ist. Hier werden für gewöhnlich Tiere »auf eine Art und Weise gezähmt und erzogen, dass sie auf Kommandos bestimmte Handlungen ausführen können«. Statt von Dressur sprechen wir, wenn es um Menschen bei der Arbeit geht, lieber von Human Relations, sanfter Führung und derlei Euphemismen mehr. Dessen ungeachtet geht es beim Management aber schlicht um Zurichtung und Beherrschung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Geradezu poetisch beschrieb der große marxistische Theoretiker Harry Braverman diese Aktivität: »Wie ein Reiter, der Zügel, Zaumzeug, Sporen, Zuckerstück, Peitsche und ...
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