Fett fürs Schweinesystem
Fleischbarone machen mobil gegen »Arbeitsschutzkontrollgesetz«. Regierung lässt Schlachthöfe weniger kontrollieren
Oliver RastSie versuchen alles. Fleischmagnaten wollen das von der Regierung angekündigte »Arbeitsschutzkontrollgesetz« kippen, mindestens aufweichen – kurzum: Ausbeutung im »Schweinesystem« soll nicht begrenzt werden. »Bisher konnten die Lobbyisten der Fleischindustrie noch jeden Gesetzentwurf auf Kosten der Beschäftigten verwässern«, ärgerte sich Jutta Krellmann, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit der Linksfraktion im Bundestag, am Freitag im jW-Gespräch.
Das »Arbeitsschutzkontrollgesetz« sieht vor, das Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten von Tieren künftig nicht mehr von Betriebsfremden ausführen zu lassen. Werkverträge und Leiharbeit sollen in der Branche ab 2021 verboten sein. Ausgenommen sind Fleischerhandwerksbetriebe mit bis zu 49 Arbeitern. Deutschlands Primus, Fleischbaron Tönnies, reagierte rasch, gründete im Juli 15 Tochtergesellschaften, mit weniger als 50 Beschäftigten.
Nach Coronawellen in Schlachthöfen und Schweinepestfällen können sich Tönnie...
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