»Unschuldige« Nationalisten
Rechte Opposition träumt von »Belarussischer Volksrepublik«. Antirussische Gruppierungen wollen Bündnisse mit Moskau lösen
Reinhard LauterbachWarum veröffentlicht die US-amerikanische Carnegie-Stiftung im Mai 2020 in Russisch eine ausführliche Rezension eines englischsprachigen wissenschaftlichen Werks, das fünfeinhalb Jahre früher, im Dezember 2014, erstmals erschienen ist? Rezensionen haben immer ihren Nachlauf, das ist normal; aber fünf Jahre sind für ein Buch schon eine ziemlich lange Lagerfrist auf dem Nachttisch des Rezensenten.
Die Rede ist von der Studie des schwedischen Osteuropahistorikers Per Anders Rudling »The Rise and Fall of Belarusian Nationalism 1906–1931« (Pittsburgh 2014). Rudling war zwei Jahre vor der Publikation seiner Geschichte vom »Aufstieg und Fall des belarussischen Nationalismus« durch einen akademischen Streit bekannt geworden: Die ukrainisch-nationalistische Lobby hatte versucht, ihn wegen seiner Kritik an den faschistischen Sympathien der ukrainischen Nationalisten im akademischen Milieu der USA und Kanadas unmöglich zu machen.
Rudling vertritt in seinem Buch die ...
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