Rasanter Aufstieg, tiefer Fall
Von unlauteren Machenschaften beim Finanzdienstleister Wirecard wusste die ganze Branche – und die Politik
Jörg KronauerKontrolle ist gut, Vertrauen ist besser: Olaf Scholz hat den wahren Schuldigen im Skandal um Wirecard gefunden – die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Die hat, und damit hat der Finanzminister ja natürlich recht, jahrelang mutmaßlich grob gefälschte Bilanzen des Aschheimer Zahlungsdienstleisters umstandslos testiert. Da muss man nicht misstrauisch werden, wenn selbst die hartgesottene Finanzbranche die Nase zu rümpfen beginnt; da reicht es aus, wenn die Aufsichtsbehörde Bafin, nachdem die Financial Times brisante Details zu schweren Unregelmäßigkeiten bei Wirecard publiziert hat, erst einmal Anzeige gegen einen recherchierenden Journalisten erstattet und dann gemächlich einen einzigen Angestellten der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung den Fall durchleuchten lässt, obwohl Firmen vom Fach dafür aus gutem Grund gewöhnlich 40 hochspezialisierte Experten einsetzen würden: Alles bis auf EY habe seine Ordnung gehabt, erklärte Scholz am Mittwoch abend na...
Artikel-Länge: 7448 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.