»Gar nicht konservativ«
Rainer Zitelmann gefällt das: Jürgen Falter über Hitler als Revolutionär und die »Volkspartei« NSDAP
Leo SchwarzZu Beginn der 1980er Jahre begannen konservative Zeithistoriker und Politikwissenschaftler, die bei (links-)liberalen Kollegen bis dahin als gesichert geltende Annahme, bei der NSDAP habe es sich wähler- und mitgliedermäßig in der Hauptsache um eine »Mittelstandsbewegung« gehandelt, zu relativieren. Vor allem der Arbeiteranteil – bei Wählern und bei Mitgliedern – sei, behaupteten sie, deutlich höher gewesen als bislang angenommen; bald schon tauchte die These auf, die NSDAP sei die erste deutsche »Volkspartei« gewesen.
Dahinter stand ein einfaches, aber sehr grundsätzliches und verbissen verfolgtes Interesse: Neben der sowieso rundheraus zurückgewiesenen marxistischen These, die NSDAP sei nach Herkommen, Ideologie und politischer Funktion eine bürgerliche Partei gewesen, sollte nun auch der unangenehme Befund dementiert werden, dass die sozialen Trägerschichten der Partei in der Hauptsache dem kleinen und großen Bürgertum (einschließlich Mittel- und Großb...
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