»Entweder alles ist zu sehen oder nichts«
Neue elektronische Patientenakte entzieht Betroffenen Kontrolle über ihre Krankengeschichte. Ein Gespräch mit Bernhard Scheffold
Gitta DüperthalBislang wurde die elektronische Gesundheitskarte nicht umfassend genutzt, weil die technische Entwicklung nicht soweit war. Was kommt auf Patienten zu, wenn die Anfang Juli vom Bundestag gesetzlich beschlossene elektronische Gesundheitsakte ab 2021 für alle zur Verfügung stehen soll?
Das ist mit Nachteilen verbunden. Zum Beispiel kann es wichtig sein, sich bei der Behandlung gesundheitlicher Probleme eine unabhängige Zweitmeinung eines Arztes einzuholen. Ist die Diagnose allerdings durch eine zentrale E-Akte bereits bekannt, ist das kaum möglich. Ein Arzt sollte also nur davon erfahren, wenn der Patient es selber mitteilen wollte. Zunächst aber ist es dem Patienten nicht möglich, die Zugriffsrechte zu gestalten. Entweder alles ist zu sehen oder nichts.
Die Leute können also nicht bestimmen, welche Daten elektronisch gespeichert werden?
Wenn die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, initiierte E-Akte ab 1. Januar 2021 an den Start geht, ist das ...
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