»Als führet man ein großen Herren«
Kunst und Kasse: Vor 500 Jahren reiste Albrecht Dürer in die Niederlande. Seine Tagebuchnotizen geben Auskunft über frühneuzeitliche Kulturökonomie und einen verhängnisvollen Wissensdurst
Arnd BeiseVor 500 Jahren, am 12. Juli 1520, brach der schon seinerzeit weithin berühmte, aber nicht mit Reichtum versehene Albrecht Dürer zu einer Reise in die Niederlande auf. Seine Frau Agnes und ihre Magd Susanne begleiteten ihn, vielleicht weil die Pest seine Heimatstadt Nürnberg erreicht hatte, vielleicht auch einfach, weil abzusehen war, dass diese Reise sehr lang werden würde und Dürer keine Lust hatte, allein zu fahren.
Hauptgrund der Reise: Dürers Grundeinkommen war in Gefahr. 1515 hatte Kaiser Maximilian, an dessen künstlerischen Memorialprojekten – zum Beispiel die »Ehrenpforte« (1515) oder der »Große Triumphwagen« (1518) – Dürer einige Jahre mitarbeitete, ihm für seine »viele, lange Mühe, Sorge und Arbeit« auf Lebenszeit eine Jahresgabe von 100 Gulden bewilligt, die aus der Nürnberger Steuerkasse zu bezahlen war. Nachdem Maximilian im Januar 1519 gestorben war, weigerte sich der Nürnberger Rat aber, diese Leibrente weiter auszubezahlen, es sei denn Maxi...
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