Wer über das Geld verfügt
Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs
Lucas ZeiseWarum eigentlich haben Angela Merkel und Olaf Scholz »Euro-Bonds« strikt abgelehnt? Die beiden bekennen sich doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit zur »europäischen Solidarität«. Schließlich stellen Euro-Bonds einen einfachen Weg dar, um die Finanzierungsbedingungen der Euro-Staaten einander anzugleichen.
Die Euro-Staaten, die gemeinsam Anleihen begeben, würden die Erlöse aus dieser Emission in ihre Staatsbudgets stecken und exakt diese Beträge samt Zinsen zurückzahlen. Die zu zahlenden Zinsen aber wären für alle Schuldner gleich hoch. Derzeit muss Italien für zehnjährige Schulden mehr als zwei Prozentpunkte mehr bezahlen (1,7 Prozent) als Deutschland (minus 0,5 Prozent). Statt Euro-Bonds befürwortet die deutsche Regierung die Aufwertung des im Süden der Euro-Zone verhassten ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) oder einen von der EU-Kommission verwalteten »Wiederaufbaufonds«.
Beide Modelle haben aus Sicht der deutschen Regierung gegenüber Euro-Bo...
Artikel-Länge: 3167 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.