»Wir dürfen niemanden ertrinken lassen«
Seenotrettungsaktionen durch Coronakrise und Grenzschließungen erschwert. Ein Gespräch mit David Starke
Kristian StemmlerDie Coronakrise wirkt sich auf die Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer aus. Malta und Italien haben Rettungsaktionen eingestellt. Am Wochenende sollen Boote gesunken sein. Wie ist aktuell die Lage?
Die Lage ist unübersichtlich, das zentrale Mittelmeer ist endgültig zur Blackbox geworden – und Europa schaut weg. Niemand ist mehr vor Ort, um unabhängig zu berichten, was dort passiert. Allein am Osterwochenende sind im zentralen Mittelmeer um die 250 Menschen in Seenot geraten. Tagelang kam kein europäischer Staat zur Hilfe, obwohl die dramatische Situation bekannt war. Die Dunkelziffer der Menschen, die ertrinken, dürfte weitaus höher sein. Sie sterben ungehört und ungesehen, sie verschwinden. Das ist eine menschengemachte Tragödie, für mich nur schwer auszuhalten und der Friedensnobelpreisträgerin EU unwürdig. Wir dürfen das als europäische Zivilgesellschaft nicht zulassen.
Die »Alan Kurdi« rettete kürzlich rund 150 Flüchtlinge. Wo sind die jetzt?
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