Rotlicht: Kriegswirtschaft
Daniel BratanovicDie von Politikern vorgebrachten Kriegsbezüge und -metaphern zur möglichst effektvollen Beschreibung und Beschwörung der laufenden Pandemie sind inzwischen Legion. Frankreichs Präsident wähnt sich und sein Staatsvolk »im Krieg«, der US-amerikanische Amtskollege plappert die Phrase nach und reaktiviert den 1950 während des Koreakriegs beschlossenen »Defence Production Act«, um den Autobauer General Motors zur Herstellung von Beatmungsgeräten zu zwingen. In Spanien hält der König Pressekonferenzen in Flecktarn ab, und sein Premierminister Pedro Sánchez findet, die EU müsse »eine Kriegswirtschaft auf die Beine stellen«.
Eine Kriegswirtschaft? Was meint der Mann? Leider folgt der Sentenz keine Erläuterung. Kriegswirtschaft, weiß dagegen das Lexikon, ist die zentral geplante und mit staatlichen Zwangsmitteln durchzusetzende Zurichtung einer Volkswirtschaft zur Deckung des militärischen Bedarfs in unmittelbarer Vorbereitung auf einen Krieg oder im Krieg. Das ve...
Artikel-Länge: 3919 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.